Dienstag, 22. Januar 2013

Vom Sein zum Wesen

Vom Sein zum Wesen


- Das gewöhnliche Bewußtsein faßt die Dinge als seiende auf
und betrachtet dieselben nach Qualität, Quantität und Maß .


Diese unmittelbaren Bestimmungen erweisen sich dann aber nicht als feste, sondern als übergehende, und das Wesen ist das Resultat ihrer Dialektik .


Im Wesen findet kein Ubergehen mehr statt, sondern nur Beziehung. Die Form der Beziehung ist im Sein nur erst unsere Reflexion; im Wesen dagegen ist die Beziehung dessen
eigene Bestimmung.


Wenn ( in der Sphäre des Seins) das Etwas zu Anderem wird , so ist hiermit das Etwas verschwunden.  Nicht so im Wesen; hier haben wir kein wahrhaft Anderes, sondern nur Verschiedenheit, Beziehung des Einen auf sein Anderes.


Das Übergehen des Wesens ist also zugleich kein Übergehen; denn beim Ubergehen des Verschiedenen i n Verschiedenes verschwindet das Verschiedene nicht, sondern die Verschiedenen bleiben in ihrer Beziehung.


Sagen wir z. B. Sein und Nichts, so ist Sein für sich, und ebenso ist Nichts für sich. Ganz anders verhält es sich mit dem Positiven und Negativen.


Diese haben zwar die Bestimmung des Seins und des Nichts. Aber das Positive hat für sich keinen Sinn, sondern es ist dasselbe schlechthin auf das Negative bezogen.


Ebenso verhält es sich mit dem Negativen . In der Sphäre des Seins ist die Bezogenheit nur an sich;
 im Wesen dagegen ist dieselbe gesetzt.


Dies ist also überhaupt der Unterschied der Formen des Seins und des Wesens. Im Sein ist alles unmittelbar, im Wesen dagegen ist alles relativ.


Quelle:

Hegel : Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse
http://texte.phil-splitter.com/html/mass.html


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