Samstag, 26. Januar 2013

alles ist entgegengesetzt.

alles ist entgegengesetzt.


Anstatt nach dem Satz des ausgeschlossenen Dritten ( welches der Satz des abstrakten Verstandes ist ) zu sprechen, wäre vielmehr zu sagen: alles ist entgegengesetzt.


Es gibt i n der Tat nirgends, weder im Himmel noch auf Erden , weder in der geistigen noch in der natürlichen Welt , ein so abstraktes Entweder-Oder , wie der Verstand solches behauptet.


Alles, was irgend ist, das ist ein Konkretes, somit in sich selbst Unterschiedenes und Entgegengesetztes.


Die Endlichkeit der Dinge besteht dann darin, daß ihr unmittelbares Dasein dem nicht entspricht, was sie an sich sind.


So ist z. B. in der unorganischen Natur die Säure an sich zugleich die Basis, d. h. ihr Sein ist schlechthin nur dies, auf ihr Anderes bezogen zu sein.


Somit ist dann aber auch die Säure nicht das im Gegensatz ruhig Beharrende, sondern dahin strebend, sich als das zu setzen, was sie an sich ist.


Was überhaupt die Welt bewegt, das ist der Widerspruch, und es ist lächerlich zu sagen, der
Widerspruch lasse sich nicht denken.


Das Richtige in dieser Behauptung ist nur dies, daß es beim Widerspruch nicht sein Bewenden haben kann und daß derselbe sich durch sich selbst aufhebt.


Der aufgehobene Widerspruch ist dann aber nicht die abstrakte Identität, denn diese ist selbst nur die eine Seite des Gegensatzes.


Das nächste Resultat der als Widerspruch gesetzten Entgegensetzung ist der Grund, welcher sowohl die Identität als auch den Unterschied als aufgehoben und zu bloß ideellen Momenten herabgesetzt in sich enthält.

Quelle :

Hegel : Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse
http://texte.phil-splitter.com/html/unterschied.html

http://www.praxisphilosophie.de/hegel.htm


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